Wer in seinem Leben mit Franzosen Kontakt hatte – privat oder beruflich – und auf Englisch als Fremdsprache der Wahl zurückgreifen wollte, der wird gemerkt haben, dass es viele Franzosen vorziehen, in der eigenen Sprache zu kommunizieren. Das liegt sicher auch an den strikten Sprachregelungen, die in Frankreich bezüglich der Vormachtstellung der Landessprache herrschen. Neueste Untersuchungen haben nun ergeben, dass in einigen Bereichen trotz aller Bemühungen doch die englische Sprache auf dem Vormarsch ist – vor allem in Wissenschaft und Forschung.

Die französische Sprachpolitik ist seit langem darauf ausgerichtet, die eigene Sprache zu schützen und so weit wie möglich von fremden Einflüssen, insbesondere des Englischen, zu bewahren. Dies geschieht durch spezielle Regelungen und Gesetze. So besagt das 1994 verabschiedete Gesetz „Loi Toubon“, dass Fremdwörter, für die es eine französische Entsprechung gibt, nicht verwendet werden dürfen. Weiterhin sollen 40% aller im Radio gespielten Lieder französischsprachig sein. Im Bereich des Konsums, also zum Beispiel in der Werbung und in Anzeigen, soll ausschließlich Französisch verwendet werden.

Übrigens: Schon seit Mitte des 17. Jahrhunderts wird die französische Sprache von öffentlicher Seite geschützt. König Ludwig XIII und Kardinal Richelieu riefen die Académie française ins Leben, die fortan die Sprachpolitik Frankreichs entscheidend bestimmt, indem sie für die „Vereinheitlichung und Pflege“ der Landessprache sorgt.

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