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Die Welt verändert sich unaufhörlich. Die Weltgeschichte lässt sich als ein ständiges Kommen und Gehen von Hochkulturen und Großmächten darstellen. Die (meist) militärisch oder technologisch unterlegene Nation, Gruppierung oder auch der schwächere Stammesverband hatte dabei oft das Nachsehen und wurde eingegliedert, unterdrückt oder im schlimmsten Fall gänzlich ausgelöscht. Und auch heute noch verdrängen neue Entwicklungen stetig das, was als alt und unmodern abgestempelt wird.

Was für Nationen, Technologien und Kulturen gilt, kann auch im Bereich der Sprachen beobachtet werden. Dabei war einigen Sprachen und Sprachfamilien größeres Glück und Durchhaltevermögen beschieden als anderen, welche im schlimmsten Fall gänzlich in Vergessenheit gerieten und mit der Zeit ausstarben.

 

Ausgestorbene Sprachen vs. „tote“ Sprachen

Die Bezeichnungen ausgestorbene Sprache und „tote“ Sprache meinen nicht das gleiche Phänomen. Als ausgestorbene Sprachen werden Sprachen bezeichnet deren Sprecher restlos verstorben sind bzw. zu einer anderen Sprache übergegangen sind. „Tote“ Sprachen werden zwar ebenfalls nicht mehr aktiv gesprochen, bilden jedoch die Grundlage für heutige Sprachen. Ein Beispiel hierfür ist Latein als Vorläufer der heutigen romanischen Sprachen Italienisch, Spanisch oder Französisch.

 

Linguizid

Das Aussterben einer Sprache geht leider nicht immer friedlich vonstatten. Geschieht die Auslöschung einer Sprache geplant oder wird sie bewusst in Kauf genommen, spricht man gemeinhin vom sogenannten Sprachmord oder Linguizid. Die Sprachen vieler indigener Völker wurden während der Kolonialzeit genau wie deren Kultur oft gewaltsam unterdrückt. Dies führte unter anderem zum Aussterben vieler Indianersprachen in Amerika.

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Ein Blick in die Vergangenheit – die Sprachen untergegangener Kulturen

 Ausgestorbene Sprachen ermöglichen Forschern oft einen wertvollen Blick in die Vergangenheit. Einige Projekte befassen sich dabei mit der Suche nach der Ursprache, der Keimzelle aus dem sich die Sprachfamilien der Menschheit entwickelt haben könnten. Aufgrund ihres hohen Alters können ausgestorbene Sprachen hierbei oft wertvolle Anregungen liefern. In einigen Fällen sind glücklicherweise schriftliche Dokumente beispielsweise auf Tontafeln überliefert. So sind auch bei seit Jahrhunderten ausgestorbenen Sprachen wie dem Etruskischen, welches in Italien durch das Latein der Römer verdrängt wurde und im 1. Jahrhundert nach Christus ausstarb, Rückschlüsse auf Vokabular, Sprachfamilie und Grammatik möglich.

 

Reanimation erfolgreich?

Aufzeichnung sind auch das wichtigste Hilfsmittel bei der Wiederbelebung ausgestorbener Sprachen. Sind hinreichend viele Informationen über die betreffende Sprache verfügbar, wird heute in einigen Fällen versucht, diese in ihren natürlichen Verbreitungsgebieten wieder aufleben zu lassen.

Manx ist beispielsweise eine erst im 20. Jahrhundert ausgestorbene gälische Sprache, welche auf der Isle of Man gesprochen wurde. Dank der guten schriftlichen Überlieferungen und des geringen Zeitraumes, welcher seit dem erstmaligen Verschwinden der Sprache vergangen war, konnte man die Sprache jedoch gut rekonstruieren. Heute wird Manx auf der Isle of Man wieder in der Schule gelehrt und besitzt wieder 28 Muttersprachler. Auch Hebräisch ist in diesem Sinne eine wiederbelebte Sprache, die lange Zeit nur als Schriftsprache und liturgische Sprache existierte, heute jedoch wieder in Israel als offizielle Sprache aktiv gesprochen wird.

 

Die Welt der Sprachen ist faszinierend und bunt. Ebenso spannend, wie sich mit den ausgestorbenen Sprachen zu beschäftigen, ist es, eine der 2.500 bis 3.500 Sprachen zu erlernen, die aktuell auf der Welt gesprochen werden. Kontaktieren Sie uns und lassen Sie sich zu unserem breiten Sprachkursangebot für zahlreiche spannende Sprachen informieren. Wir bieten Ihnen individuell auf Sie zugeschnittene Kurse für schnelle und nachhaltige Lernerfolge. Schicken Sie uns eine Anfrage und lassen Sie sich Ihren perfekten Sprachkurs erstellen.

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