Da wir in Deutschland amerikanische und englische Serien nicht im Original sondern in synchronisierter Fassung im Fernsehen zu sehen bekommen, passiert es nicht selten, dass man über eigentümliche Formulierungen wie unglückliche Wortspiele oder allzu wörtliche Übersetzungen stolpert.

Unlängst sah ich einen Bericht in einem Nachrichtensender, der vorwiegend mit Voice-Overs arbeitet, das bedeutet, man lauscht der Berichterstattung des deutschsprachigen Sprechers im Vordergrund, während leise im Hintergrund noch der Originalton zu hören ist. Damit wird eine gewisse Authentizität und Nähe zum Geschehenen geschaffen, die gerade bei Dokumentationen und anderen nicht fiktiven Berichterstattungen wichtig ist. Passiert ist jedoch Folgendes: Während der deutsche Sprecher erzählte, dass eine Person als Kind bei einer Familie Foster untergekommen ist, hörte man im Hintergrund, dass erzählt wurde, dass es bei einer „foster familiy“ (=Pflegefamilie) aufgenommen wurde.

Nicht immer ist die Ursache der Fehlübersetzung derart transparent. Wenn ein sterbender Cowboy „den Eimer tritt“, der bugger mit einem Bagger verwechselt oder überraschend Bohnen verschüttet werden, erzeugt das beim Zuschauer oft nur Stirnrunzeln.

Im alltäglichen Leben  können diese Feinheiten mitunter den  lebensrettenden Unterschied machen. Wenn ein englischsprachiger Rettungssanitäter nach einem „ventilator“ ruft, sollte man jedenfalls keinen Lüfter anbringen.

Für Irritation sorgt übrigens auch im Norwegischen regelmäßig die Floskel „Danke für alles!“. Denn das norwegische Äquivalent „Takk for alt!“ zu wünschen, ist den Grabrednern auf Beerdigungen vorbehalten.

Abhilfe schaffen Kollokationswörterbücher und viel praktische Erfahrung im Umgang mit der Alltagssprache sowie ständige Sprachpraxis durch die Kommunikation mit Muttersprachlern oder in Sprachkursen, Vokabeltrainer und insbesondere Kollokationswörterbücher können dabei helfen, das Übersetzen von Redewendungen und informeller Sprache zu vereinfachen. Familie Foster wird es freuen.

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