5 Dinge, die Sie wissen sollten, bevor Sie nach Schweden ziehen

Über die schwedische Arbeitswelt haben wir Sie bei unserem letzten Schweden-Artikel aufgeklärt, heute möchten wir Ihnen ein paar weitere Infos über das alltägliche Leben geben, damit Sie bestens gerüstet und auf alle schwedischen Sonderlichkeiten gefasst in das Land der herrlichen Natur und gutgelaunten Menschen reisen können.

1)      Hohe Lebenshaltungskosten

Wir erwähnten es schon das letzte Mal: Die Schweden haben ein vorbildliches Gesundheits- und Bildungssystem, aber müssen weltweit mit am meisten Steuern zahlen. Und nicht nur das: Auch die Lebenshalstungskosten sind nicht gerade billig, für Lebensmittel etwa muss man schon mit weitaus höheren Ausgaben als bei uns rechnen. Es empfiehlt sich, in die Nähe eines Ikea-Geschäfts zu ziehen.  Da gibt’s nicht nur preisgünstige Möbel, sondern auch erschwingliche Lebensmittel; in Schweden hat IKEA nämlich nicht den Kultstatus wie hierzulande, sondern gilt eher als Discounter.

2)      Kaffee, Kaffee, Kaffee

coffeefika

Die Schweden sind ausgemachte Kaffeetrinker, ihr Pro-Kopf-Verbrauch liegt mit 7,32 Kilogramm im Jahr weit über dem europäischen Durchschnitt von 4,83 Kilogramm und zusammen mit ihren finnischen Nachbarn  liegen sie weltweit gar an der Spitze. Vielleicht hängt das zusammen mit einem ihrer liebsten Rituale, dem fika. Das könnte man mit Kaffeetrinken übersetzen, würde der Sache aber nicht im Mindesten gerecht. Fika ist mehr als nur der Akt des Kaffeetrinkens, fika ist dem Schweden ein geheiligtes Ritual, bei dem – Überraschung – Kaffe getrunken wird, meist begleitet von süßem Gebäck. Es werden Freundschaften geschlossen, Geschäfte gemacht, Scheidungen verhandelt. Eine Einladung zum fika sollte auf gar keinen Fall ausgeschlagen werden.

3)      Natur, Natur, Natur

Klischees haben häufig – nicht immer! – einen wahren Kern. Im Fall der sprichwörtlichen Naturverbundenheit der Schweden ist das der Fall. Die meisten Schweden verbringen den größten Teil ihrer Frezeit draussen, ob im Sommer oder im eisigen, dunklen Winter. Sobald das semester, die Urlaubszeit im Juli, anfängt, werden die Sachen gepackt und ab – in die Natur natürlich. Diese Liebe zur Natur hat in Schweden sogar schon ins Bürgerliche Gesetzbuch Eingang gefunden: Dort heißt sie Allemannsrätten. Das sogenannte Jedermannrecht schreibt das Recht auf allgemein freien Zugang zur Natur fest, das aber gleichzeitig auch mit der allgemeinen Pflicht, diese zu schützen, verbunden ist.

4)      und noch mal Natur

schwedennaturDamit hängt wohl auch zusammen, dass die Schweden den Umweltschutz bitter ernst nehmen. Es wird sogar überlegt, Kameras aufzustellen, um sicherzugehen, dass der Müll sachgerecht getrennt wird. Der Gebrauch von Plastik ist allgemein verpönt. Um missbilligende Blicke zu vermeiden, sollten Sie zum Einkaufen am besten einen Jutebeutel – das Lieblingsaccessoire der Schweden – mitnehmen und keine Plastiktüten verlangen. Apropos Einkauf: Wenn Sie können, erledigen Sie ihn vor 17 Uhr, denn dann schließen die Büros und die Supermärkte füllen sich. Beachten Sie dabei, dass die Öffnungszeiten noch strikter als in Deutschland sind, spätestens um 20 Uhr schließen die Geschäfte, samstags noch früher.

5)      Tala svenska?

Nicht Schwedisch zu sprechen, wird einem in Schweden leicht gemacht – zum Nachteil der Schwedischkenntnisse. 80 Prozent der Bevölkerung spricht fließend Englsich, und jeder, der merkt, dass Sie im Schwedischen Ihre Schwierigkeiten haben, wird aus Höflichkeit sofort in perfektes Oxford-Englisch übergehen. Die Hälfte der Seminare auf den Universitäten wird auf Englisch gehalten und selbst Filme werden nicht ins Schwedische übersetzt, sondern höchstens untertitelt. Wenn Sie also Schwedisch lernen möchten – was Sie allein schon aus Höflichkeit tun sollten – so ist Ihre Eigeninitiative mehr als in anderen Ländern gefragt. Am besten machen Sie schon vor Ihrem Aufenthalt einen Sprachkurs, denn wenn man eine Basis hat, kann man wenigstens auf Schwedisch darauf bestehen, dass kein Englisch gesprochen wird. Zum Glück sind Deutsch und Schwedisch entfernt verwandt, Vieles kann man mit ein bisschen Fantasie wiedererkennen.

Bei uns können Sie einen kostenlosen Test absolvieren, um Ihre Kenntnisse zu prüfen!

 

Kommentare zu Hej Sverige, wir kommen!