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Immer wieder liest man davon, dass Musikalität und Sprachenlernen zusammenhängen. Dabei wird vermutet, dass Musik viele Bereiche der motorischen und geistigen Entwicklung fördert, sei es die Feinmotorik beim Klavierspiel oder Konzentrationsvermögen und Kreativität beim Spiel verschiedener Instrumente. Dieser positive Effekt zeigt sich nicht nur bei Kindern. Auch beim Erlernen einer Sprache kann man von einer gewissen Musikalität profitieren. Speziell dem Gesang kommt hierbei eine wichtige Rolle zu.

 

Gesang und Sprache

Dass sich der Zusammenhang zwischen Musikalität und Sprachenlernen gerade beim Singen zeigt, sollte kaum überraschen. Denn Gesang ist im Grund nichts weiter als zur Musik gewordene Sprache. Besonders der Bereich der Aussprache profitiert von den gesanglichen Fähigkeiten des Sprachenlernenden. Studien belegen, dass Sänger im Vergleich zu anderen Musikern selbst ihnen unbekannte Sprachen klanglich deutlich besser wiedergeben können.Denn beim Sprechen werden ähnliche Hirnareale beansprucht wie beim Singen. Sind diese Bereiche also durch regelmäßiges Singen oder besser noch professionelles Gesangstraining besonders geschult, fällt auch eine akzentfreie Aussprache der neugelernten Fremdsprache deutlich leichter.

 

Gutes Gehör kommt Musikern zu Gute

Wer musiziert, der schult sein eigenes Gehör. Töne, Tonfolge und Rhythmen werden von Musikern deutlich schneller erfasst als von Nichtmusikern. Auf Fremdsprachen übertragen, entstehen somit schnellere Fortschritte im Hörverständnis, da ungewohnte Betonungen und Sprechrhythmen somit schneller wiedererkannt und abgespeichert werden.

Bei Sängern kommt auch hier der Aspekt der Konzentration auf die besondere Aussprache von Wörtern zu Gute. Auch im Hörverständnis haben Sie daher unter den Musikern die Nase vorn. Musizieren ist jedoch mehr als nur Hören. Sowohl beim Singen als auch beim Instrumentalspiel geht es auch darum auf dem Notenblatt aus den zahlreichen Punkten und Linien sinnvolle Einheiten zu bilden, Phrasen und Muster zu erkennen und zu interpretieren.

Genau dieses Erkennen von Phrasen und Mustern hilft beim Sprachenlernen. Bestimmte allgemeine Regeln der Grammatik oder der Satz- und Wortbildung werden von Musikern tendenziell schneller erfasst. Zusammen mit dem guten Hörverständnis werden somit gerade in den Anfangsphasen des Erwerbs einer neuen Fremdsprache schnellere Erfolge erzielt. Die Motivation steigt somit und davon profitiert der Lernende auch im weiteren Verlauf des Sprachenlernens.

 

Sänger entwickeln ein anderes Gefühl für Sprache

 Sänger entwickeln im Laufe der Zeit ein anderes Gefühl für Sprache, Tonhöhen, Silben und Wortverbindungen. Deutsche Muttersprachler tun sich besonders mit der chinesischen Sprachintonation mit ihren feinen Nuancen schwer. Hier können Sänger ihre Erfahrung und trainierten Gehirnregionen voll ausspielen und erzielten in Studien deutlich bessere Ergebnisse im Hinblick auf eine korrekte Aussprache.

 

Musikalität und Interesse an Sprachen fördern

Um beim Erlernen einer Sprache von den eigenen musikalischen Fähigkeiten zu profitieren, muss man nicht zwangsläufig eine besondere musikalische Begabung besitzen oder an einer Musikhochschule studiert haben. Oft reicht es schon sich grundlegende Fähigkeiten im Instrumentalspiel oder im Gesang anzueignen und diese Fähigkeiten auch regelmäßig zu trainieren. Die damit geförderte kognitive Entwicklung kommt dem musikalischen Laien dann auch beim Sprachenlernen zu Gute.

Gerade für Kinder erscheint jedoch vor diesem Hintergrund eine grundlegende musikalische Frühförderung besonders wertvoll, legt sie doch die Basis für viele weitere Entwicklungsmöglichkeiten.

 

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