Untertitelung: Eine Wissenschaft für sich

Beim allmonatlichen Filmabend unter Freunden stellt sich immer aufs Neue die Frage, ob und mit welchen Untertiteln ein Film abgespielt werden soll. Der eine möchte sich Filme nur im Original anschauen und fühlt sich durch deutsche Untertitel gestört, der andere benötigt die Untertitel, weil er die Originalsprache nicht gut genug beherrscht und noch ein anderer möchte mit Hilfe der Untertitel in der Originalsprache seine Sprachkenntnisse verbessern.

Bei einigen Filmen stellt sich diese Frage gar nicht, bei anderen sind schon hitzige Debatten entbrannt. Dabei steckt hinter den kleinen, wahlweise gelben oder weißen Zeilen am unteren Bildrand eine Wissenschaft für sich. Einige Dinge, die beim Untertiteln beachtet werden müssen, sind:

  • der Sinn des Gesagten muss erfasst und komprimiert werden…
  • … in maximal zwei Zeile mit je 40 Zeichen
  • Sinneinheiten sollten jeweils in einer Zeile stehen
  • jeder Untertitel für sich genommen sollte eine Einheit bilden
  • der Text muss vom Zuschauer idealerweise innerhalb von 4 Sekunden erfasst werden können…
  • … und so wenig Augenbewegung wie möglich verlangen
  • der Untertitler muss sich an strikte Formatvorgaben halten

Natürlich gehört noch viel mehr dazu, zumal Wortspiele, Witze und kulturelle Referenzen eine besondere Hürde für den Übersetzer darstellen. An oberster Stelle steht die komprimierte Vermittlung des Gesagten ohne inhaltlichen Verlust, und das kann mitunter ganz schön schwierig sein.

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