Was Sie bei einer Russland-Reise beachten müssen

In dieser Woche haben wir schon über die – teils gewöhnungsbedürftigen – Geschäftsgewohnheiten in Russland geschrieben – ohne den Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben! Vielleicht wird da noch mehr kommen, wer weiß…

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Aber zurück zum eigentlichen Thema: Heute wollen wir Ihnen bei Ihrem nächsten Trip nach Russland behilflich sein. Indem wir Ihnen erklären, was Sie alles beachten müssen. Und auch da gibt´s eine Menge zu beachten!

1)      Kalte Begrüßung, heiße Freundschaft

Beim ersten Kennenlernen können Russen sehr unterkühlt wirken. Nicht immer wird dem Gegenüber ein Lächeln geschenkt, Händeschütteln muss reichen. Und ist übrigens in jeder Situation, ob im Privaten oder im Geschäftlichen angebracht, damit können Sie zumindest nichts falsch machen. Wenn man Russen im öffentlichen Leben aber beobachtet, fällt auf, dass sie mit Körperkontakt – im Gegensatz zu den Deutschen – keine Probleme haben. Da wird sich umarmt und geküsst, gar auf den Allerwertesten geschlagen – auch unter Männern. Wenn Sie Ihren ersten Popoklatsch bekommen haben, wissen Sie, dass Sie dazu gehören!

2)      Punkten Sie mit Kulturwissendostojewski

Die Russen sind vielleicht nicht stolz auf ihre Geschichte, nicht alle jedenfalls. Deswegen ist es auch niemals und auf gar keinen Fall ratsam, jemanden mit „Genosse“ anzusprechen. Auf ihre Kultur hingegen lassen sie nichts kommen, und so sind Musik und Literatur zwei der beliebtesten Gesprächsthemen, bei jeglichem Anlass. Wenn Sie vor Ihrer Reise Ihre Kenntnisse über Dostojewski, Tolstoi und Co. auffrischen und diese bei neuen Bekanntschaften oder Geschäftstreffen zum Besten geben, werden Sie schnell Anschluss finden!

3)      Russisch ist ein Muss

Wenn Sie nicht gerade einen persönlichen Dolmetscher haben, ist es ratsam zumindest Grundlagen im Russischen zu beherrschen. Denn im Alltagsleben werden Sie ohne kaum auskommen: Alle Verkehrsschilder, Warnhinweise, Angaben im öffentlichen Verkehr, etc. sind ausschließlich auf Russisch ausgewiesen und nur ein sehr kleiner Teil der Bevölkerung spricht Englisch – von Deutsch ganz zu schweigen. Auch im Beruf wird Ihnen Englisch nur wenig weiterhelfen.

4)      Ein „Nein“ ist kein „Nein“

Bis zum Ende der Sowjetunion unterlagen Unternehmen und Behörden keinerlei Marktzwang. Freundlichkeit oder guter Service war nie vonnöten, und das macht sich auch heute noch bemerkbar: bei Behörden, in Geschäften, im Beruf. Lassen Sie sich nicht abschrecken, sondern beweisen Sie Durchhaltevermögen.

5)      Trinkfest ist besser

Alkoholismus_Wiki-520x264In Russland wird jährlich pro Kopf 18 Liter Alkohol getrunken. Das ist das Doppelte dessen, was als gefährlich erachtet wird. Entweder Sie trinken von vornherein nichts oder Sie kennen Ihre Grenzen. Denn das Trinken wird hier häufig als Entweder-Oder-Sache betrachtet. Entweder ganz oder gar nicht, und ganz bedeutet wirklich: gänzlich betrunken.

6)      Frauen und Männer

Wundern Sie sich nicht: Hier wird Damen noch die Tür aufgehalten, Vortritt gelassen und Feuer gegeben. Auf der anderen Seite sollten Sie wissen, dass es neun Millionen mehr Frauen gibt als Männer. Damit haben letztere ein für sie besseres Verhältnis von Angebot und Nachfrage, was sich denn auch bemerkbar macht. Frauen sehen einander häufig als Konkurrenz und Männer Frauen unter Zugzwang. In Moskau gibt es sogar eine Schule für Frauen, in der sie lernen sollen, Männer in sich verliebt zu machen.

Kommentare zu „Genosse“ verboten!