Englisch in Indien: „What is your good name?“

10 typische „Indianismen“, die Sie vor einer Reise nach Indien kennen sollten  

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Foto: Hanna Meiners

Wer schon mal als Urlauber oder geschäftlich in Indien war hat es sicherlich schnell bemerkt: Das Englisch der Inder klingt nicht nur anders, sondern es enthält auch viele spezielle Ausdrücke und Wortschöpfungen, die nur in Indien verwendet werden. Diese „Indianismen“ können manchmal verwirren und zu Missverständnissen führen.

Wir haben für Sie 10 typische Ausdrücke aufgelistet, die Sie in Indien garantiert öfter hören werden.

1. What is your good name?

Möchte sich ein Inder nach dem Namen erkundigen fragt er in der Regel: „What is your good name?“

Wer sich jetzt wundert: „Warum guter Name? Welchen Namen soll ich denn jetzt nennen? Gibt es etwa auch einen schlechten Namen?“

sollte wissen, dass es sich bei diesem Satz um eine wörtliche Übersetzung aus dem Hindi handelt, wo die Frage lautet: „Aap ka shubh naam kya hai“ (subh naam = guter Name)

2. Doing the needful

Das heißt so viel wie: Das Notwendige tun. Der Ausdruck war den Briten schon vor Jahrhunderten bekannt. Die frühesten Quellen im Oxford Dictionary gehen auf das Jahr 1709 zurück. Allerdings ist der Ausdruck in der restlichen Welt fast ganz in Vergessenheit geraten und wird heutzutage hauptsächlich in Indien verwendet.

 3. Out of station

Stellen Sie sich folgende Situation vor: Sie möchten jemanden in Indien anrufen und er/sie antwortet: „Sorry, I cannot talk right now. I am out of station.“

Die Person steht keineswegs außerhalb eines Bahnhofs oder einer anderen Station. Der Satz soll lediglich heißen: Ich bin unterwegs oder außerhalb der Stadt.

4. Do one thing

Auch bei diesem Ausdruck handelt es sich um eine direkte Übersetzung von Hindi: „Ek kaam kijiye hamara… “ Sie heißt übersetzt so viel wie: Tu eine Sache. Angewendet wird dieser Ausdruck in Ratschlägen oder Aufforderungen.

Beispiel: 

„I am not able to complete my hotel booking online“. 

„Do one thing, call up the customer support to get help.“ 

5. Prepone

Eigentlich ist das Wort prepone völlig logisch. Genauso wie man Sachen auf später verschieben kann (postpone) kann man sie auch vorverlegen. Diese kreative Wortschöpfung ist grammatikalisch zwar nicht korrekt, aber doch zu praktisch, um sie nicht anzuwenden.

6. Order for…

In Indien werden Sie öfter Sätze hören wie: „Let´s order for a biryani.“

Laut englischer Grammatik ist das „for“ überflüssig, in Indien ist diese Ausdruckweise aber in den allgemeinen Sprachgebrauch übergegangen.

7. Kindly revert

Eine sehr häufig verwendeter Ausdruck am Ende von E-Mails lautet: Kindly revert back oder Expeting your revert.

Im Wörterbuch werden Sie hier eine ganz andere Bedeutung finden: zurückkehren, rückgängig machen.

In Indien ersetzt revert den Ausdruck respond/ response (Antwort) und heißt also:

Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldung oder Wir bitten um eine Antwort. 

8. Passing out

In Indien werden Sie häufig Sätze hören wie: “She will be passing out of school soon” oderHe just passed out of college recently.” Dies kann verwirren, denn im Wörterbuch finden Sie unter to pass out: Ohnmächtig werden, das Bewusstsein verlieren.

Es gibt also keine Grund zur Sorge: In Indien wird der Ausdruck anstelle von to graduate (seinen Abschluss machen) verwendet.

9.…only

Am Ende von Sätzen verwenden Inder sehr gerne das Wort only. Es kann praktisch am Ende jedes Satzes stehen.

„I am here only.“

„It is nice only.“

 Only hat hier also nicht die Bedeutung von „nur“, sondern es handelt sich lediglich um ein Füllwort.

10. Ma´am & Sir

Titel und Hierarchien sind in Indien sehr wichtig. In der Regel sprechen Inder fremde Personen immer höflich mit Sir oder Ma´am (Kurzform von Madam) an. Allerdings gibt es auch hier eine Besonderheit: Wenn über eine geschätzte Person ehrenvoll in der 3. Person gesprochen wird, wird Sir hinter den Namen gesetzt.

„Mohan Sir is the founder of this organization.“

„Shilpa Madam is very famous for her cooking.“ 

An die meisten Ausdrücke kann man sich in der Regel sehr schnell gewöhnen. Sobald man mit den typischen Unterschieden und der indischen Aussprache vertraut ist, ist die Verständigung in Indien meistens kein Problem mehr. 

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